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März - Beratung und Prävention

Frau Frentzen und Frau Rheydt: Beratungsschwerpunkt Essstörungen

Wer bei sich selbst oder auch bei Freund:innen feststellt, dass das Essverhalten anders ist als gewöhnlich, weiß vielleicht im ersten Moment gar nicht, was das bedeutet oder wie man damit umgehen kann. Genau für solche Fragen und Unsicherheiten ist das Beratungsteam am Erasmus da: Frau Frentzen und Frau Rheydt haben sich auf das Thema Essstörungen spezialisiert. Im Interview erklären die beiden, wie sie helfen können, was ihnen an ihrer Arbeit am meisten Freude bereitet und wie man das Team erreicht.

  • Welche Rolle haben Sie im Team?

    Frau Frentzen: In unserem Beratungsteam beschäftigen wir uns mit den Themen Drogen und Alkoholsucht, Mobbing / Streitschlichtung und Essstörungen.  Frau Rheydt und ich haben uns auf den Bereich „Essstörungen“ spezialisiert und uns dazu weitergebildet. 

  • Warum haben Sie sich für dieses Aufgabenfeld genau entschieden?

    Frau Rheydt: Das hat sich vor über 11 Jahren so ergeben, da wir als Team (Frau Frentzen, Frau Weiss und ich) das Beratungsfeld neu aufbauen und strukturieren wollten. Und es gab zu dem Themenfeld Essstörung eine sehr interessante Fortbildung, die einem als Lehrkraft dazu befähigt, die Wanderausstellung „Klang meines Körpers“ durchzuführen. So dass wir dieses Aufgabenfeld komplett neu in der Schule installieren konnten.


    Frau Frentzen: Das Thema lag mir schon immer am Herzen, ich bin zu meiner eigenen Schulzeit über diese Erkrankungen nicht informiert worden, wir hatten in der Schule nicht den kleinsten Ansatz an Prävention oder Aufklärung dazu. Als in meinem engsten Freundeskreis nacheinander zwei Mädchen an Bulimie bzw. Magersucht erkrankten, war ich hilflos und fühlte mich ohnmächtig, und wollte natürlich unbedingt helfen. Ich habe mir damals alles selbst angelesen, bin zu Beratungsstellen gegangen und hätte mir gewünscht, früher informiert gewesen zu sein und Anlaufstellen und Ansprechpartner gekannt zu haben. 


  • Wie müssen wir uns Ihre Arbeit vorstellen?

    Frau Rheydt: Kurz gesagt: Wir führen u.a. Präventionstage mit unterschiedlichen Klassenstufen durch, sind aber auch jederzeit als Beratungslehrer Ansprechpartner für euch Schüler:innen.


    Frau Frentzen: Die Arbeit im Beratungsteam ist vorrangig Präventionsarbeit. Das bedeutet, wir versuchen Projekte zu organisieren, die zur Vermeidung von Sucht- oder anderweitig schädlichem Verhalten beitragen können. Dazu gehören die Information und Aufklärung über Risiken und Folgen, aber auch der Aufbau von Kompetenzen und Fertigkeiten, die dazu beitragen können, gesund und gut durchs Leben zu kommen. In der Vergangenheit haben wir selbst häufig solche Projekte in Zusammenarbeit mit der Caritas durchgeführt, wir freuen uns aber darüber, dass wir immer wieder auch externe Experten einladen können, teilweise ehemals Betroffene, die von ihren Erfahrungen berichten. 


    Ein anderer Teil unserer Arbeit ist, Ansprechpartner zu sein für alle Schüler:innen, die zu diesem Thema Fragen haben, die unsicher über ihr eigenes Verhalten sind, die bei Freunden oder Freundinnen eine Veränderung bemerken, sich sorgen und Unterstützung brauchen. Wir leiten dann gegebenenfalls auch an Experten weiter und vermitteln Hilfsangebote. 


  • Was ist das Ziel Ihrer Tätigkeit? Warum ist Ihre Arbeit wichtig?

    Frau Rheydt: Ich finde es ist wichtig, dass die Schüler:innen wissen, dass sie mit ihren Sorgen/Gedanken nicht alleine sein müssen, sondern immer jemand Neutrales haben, mit dem sie sprechen können, der sich außerhalb ihrem normalen Umfeld (wie Familie / Freunde usw.) befindet.


    Frau Frentzen: Das Ziel unserer Arbeit ist, die Jugendlichen und Kinder an unserer Schule zu schützen und durch präventive Maßnahmen zu unterstützen, Krisen und schwierige Phasen zu überstehen. Schule sollte nicht nur ein Ort sein, an dem man sich unter Druck fühlt, an dem man bewertet wird, an dem man zu seinen Mitschüler:innen in Konkurrenz tritt, sondern Schule sollte ein Ort sein, an dem man sich geschützt fühlen darf, aufgefangen wird, an dem sich andere Menschen für dich interessieren, man sich gegenseitig wahrnimmt und Probleme ernst genommen werden. Im Idealfall können Schwierigkeiten mit den Eltern geklärt und gemeistert werden, aber nicht immer kann man alles zu Hause besprechen.


    Und besonders nach der harten Coronazeit, wir hören es ständig in den Medien, sind viele Jugendliche verunsichert, perspektivlos und auch Essstörungen treten leider häufiger auf. Daher liegt es uns am Herzen, dass die Schüler:innen wissen, dass sie jederzeit zu uns kommen können. 


  • Was gefällt Ihnen an Ihrem Aufgabenbereich am besten? Was macht Ihnen am meisten Spaß?

    Frau Rheydt: Der Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen… Austausch mit Experten usw. Und natürlich, wenn man jemandem weiterhelfen bzw. ihn unterstützen kann.


    Frau Frentzen: Mir gefällt an der Arbeit, dass sich daraus Situationen mit einer ganz anderen Atmosphäre als im Unterricht ergeben, man einfach mal Noten und Leistung ausblenden kann und die Hoffnung haben kann, dass das Angebot etwas bewirkt. Wenn nur einer oder eine aufgrund unserer Beratungsarbeit eine Perspektive findet und eine Krise dadurch besser übersteht, hat es sich schon gelohnt. 


  • Wann kommen Sie bzw. das Beratungsteam zum Einsatz?

    Frau Frentzen: Das Beratungsteam kommt zum Einsatz, wenn wir Projekte planen, organisieren und durchführen wie zum Beispiel die Präventionstage Ende Januar. Zudem sind wir zur Stelle, wenn wir von Schüler:innen angesprochen und um Hilfe gebeten werden und in akuten Krisen sind wir als Teil des Krisenteams als Betreuer oder Berater präsent. 

  • Welche Rückmeldungen zu Ihrer Arbeit erhalten sie von der Schülerschaft?

    Frau Frentzen: Neben konstruktiver Kritik, dass beispielsweise manche Themen nicht ausreichend besprochen werden, gibt es auch viel positives Feedback, das zeigt, dass das Interesse an diesen Themen groß ist. 


    Frau Rheydt: Beispielsweise bei den Präventionstagen ist die Schülerschaft sehr motiviert und mit Begeisterung dabei. 😉


  • In welchen Fällen sind Sie die richtige Ansprechpartnerin? Mit welchen Problemen oder Fragen sollen die Schüler:innen zu Ihnen kommen?

    Frau Rheydt: Sollen?! ?? Die Schülerschaft kann mit allem zu uns kommen, egal, was sie beschäftigt oder vielleicht belastet.


    Frau Frentzen: Vor allem sind wir ERSTE Ansprechpartner, die leicht zu erreichen sind. Bei außerunterrichtlichen Sorgen und Krisen, Unsicherheiten, was das eigene Essverhalten oder das von Freunden angeht, kann man gerne auf uns zu kommen. Manchmal tut einfach schon ein Gespräch gut oder wir vermitteln an Experten weiter. 


    Wichtig zu betonen ist, dass wir keine Therapeuten sind und diese niemals ersetzen können, wenn die Situation professioneller Hilfe bedarf. 

    Auch sind wir dazu verpflichtet, die Eltern miteinzubeziehen, wenn ein riskantes, sich selbst oder andere gefährdendes Verhalten zu erkennen ist. Wir können viele Dinge vertraulich behandeln, aber wir haben keine Schweigepflicht. Aber manchmal hilft es ja vielleicht auch, das notwenige Gespräch mit den Eltern dann gemeinsam mit uns zu führen. 


  • Wie kann ich mich als Schüler:in an Sie oder das Team wenden? Wie kann man Sie erreichen?

    Frau Frentzen: Man kann uns ganz unkompliziert jederzeit im Schulalltag ansprechen oder per IServ-Email einen Termin ausmachen. 

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