Austauschprogramme
Spanien-Austausch mit dem Colegio San José in Reinosa (EF)
Der Spanienaustausch mit dem Colegio San José in Reinosa existiert seit dem Schuljahr 2015/16. Er ist gerichtet an die spanischlernenden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe EF. Folgender zeitlicher Ablauf ist vorgesehen:
Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, …
Konkrete Projekte in Deutschland bzw. Spanien:
Frankreich-Austausch mit dem Collège Sainte Thérèse in Muzillac für die Jgst. 9 (und ggf. EF für F8)
Historischer Abriss und allgemeine Informationen
Nach einem über zwanzigjährigen Schüleraustausch mit dem Lycée Claude Lebois in Saint- Chamond, der französischen Partnergemeinde von Grevenbroich, und kurzen Zwischenstationen in Toulouse und Enghien-les-Bains, ist es der Fachschaft Französisch gelungen, seit dem Schuljahr 2015/16 eine neue Partnerschule zu finden: das private Collège Sainte Thérèse in Muzillac, einem typisch bretonischen Ort im Morbihan. Dieses landschaftlich wie kulturell äußerst reizvolle Département liegt im Süden der Bretagne und kann mit Highlights wie den prähistorischen Menhiren von Carnac, dem Golf von Morbihan – einem inselreichen Binnenmeer –, einer spektakulären Atlantikküste sowie geschichtsträchtigen Städten wie Vannes aufwarten.
Im Juni 2016 konnten erstmals 20 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 eine Woche lang Eindrücke und Erfahrungen hinsichtlich des französischen Alltags und des französischen Schulsystems sowie der Kultur und Landschaft der Bretagne sammeln. Im September 2016 stand der Gegenbesuch unserer französischen correspondants an.
Der Frankreich-Austausch hat seitdem lückenlos als fakultatives Angebot für jeden Jahrgang an Französischlernenden (F6 und F8) in der Mittelstufe stattgefunden. Momentan richtet er sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 (Französisch ab 6) bzw. ggf. an Lernende aus der Jahrgangsstufe EF (Französisch ab 8).
Beschreibung der inhaltlichen Ziele
Durch den intensiven Austausch zwischen der Französisch- und Spanischfachschaft weist der Frankreichaustausch eine starke konzeptionelle Ähnlichkeit auf:
Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, …
Leitungsteam und Vorbereitung:
- Organisatorisches
- sprachliche wie interkulturelle Hilfen (situative Redemittel, Scaffolding)
Projekte / Methoden / Aktivtäten in Frankreich:
Projekte in Deutschland:
Im Rahmen des Europaschulprofils unserer Schule soll der Gedanke der deutsch-französischen Freundschaft beim Gegenbesuch unserer französischen Freunde auch in die Stadt Grevenbroich getragen werden:
Auswertung der Begegnung:
Australien-Austausch mit der Hunter Valley Grammar School in Maitland (New South Wales)
Eckdaten
Beschreibung des Besuchs in Australien
Der vierwöchige Australienaustausch mit der Partnerschule Hunter Valley Grammar School in Maitland, NSW, wird jährlich für 16 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 ggf. auch 9 durchgeführt. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist es nicht nur eine Sprachreise (sie leben die Hälfte der Zeit in Gastfamilien und besuchen die Schule), sondern sie lernen auch neben dem australischen Alltagsleben mit seinen kulturellen Ausprägungen sowie der alten Kultur der Aborigines ein großes Stück europäischer Kolonialgeschichte kennen und zwar standardmäßig in Sydney, der Stätte der ersten Landung durch die Briten und Keimzelle der Kolonie, welches an zwei Tagen unter diesem Schwerpunkt besichtigt wird – aber auch an variierenden Zweitzielen, so z.B. schon mehrfach in Ballarat, der Stätte des Aufstands gegen die Kolonialherren während des Goldrausches. Der mehrstündige Zwischenstopp in einer asiatischen Stadt als Kontrast verdeutlicht dabei den europäischen Charakter Australiens.
Neben dieser Reise gibt es nahezu jährlich Schülerinnen und Schüler, die sich für einen mehrmonatigen Aufenthalt an der HVGS entscheiden, seltener australische Schülerinnen und Schülern, die mehrere Monate am Erasmus-Gymnasium verbringen. Ferner wurde durch die HVGS mehreren ehemaligen Schülerinnen und Schülern des Erasmus-Gymnasiums eine Arbeitsstelle in ihrem „work and travel“-Jahr ermöglicht.
Obligatorisch ist der Besuch Sydneys, der inhaltlich hier dargelegt ist:
Two days Sydney walk – Zentrale Teile des Erlebnisses „Sydneys Kolonialgeschichte“. Da die Punkte ohnehin in nicht festgelegter Reihenfolge angesteuert werden, sind die behandelten kolonialgeschichtlichen Aspekte hier thematisch sortiert.
Ankunft der Europäer
Unsere Ankunft erfolgt mit der Fähre vom Zoo aus. Hier gibt es den expliziten Hinweis auf unsere Ankunft an der Stelle, wo auch die „First Fleet“ an Land ging, um die Kolonie zu gründen. Später besucht die Gruppe die Stelle wieder, um sich den im Boden eingelassenen Küstenverlauf anzuschauen. Dieser zeigt auch den aufgefundenen Bach, so dass wir nach Süden geleitet werden, wo an der Loftus Street der Union Jack an exakt der Stelle weht, wo er durch Arthur Philip aufgesetzt wurde. Schräg gegenüber besuchen wir dann die Überbleibsel der First Fleet Schiffe. Dabei wird die Ankunft Captain Cooks erwähnt (dessen Standbild wir im Hyde Park sehen), der bereits zuvor die Botany Bay besuchte (Hinweis: ist uns durch den Flughafen bekannt). Jener besuchte aber nicht Sydney Harbour, da er sein Potential in der Vorbeifahrt unterschätzte. In der Botany Bay gab es aber kein Süßwasser in der Nähe, weswegen die First Fleet weitersegelte. Der Ursprung der Kolonie liegt in den Rocks, die von uns besucht werden, zuerst aufgebaut wurde ein „Fertigbausatz“ eines Gouverneurshauses für Arthur Philip.
Sträflinge
Der Anlass zur Schaffung der Kolonie war die Notwendigkeit von Strafgefangenenlagern aufgrund des Wegfalls der amerikanischen Kolonien. Am Cadman‘s Cottage von 1816, dessen Besitzer als Strafgefangener nach Sydney kam, wird dies thematisiert, insbesondere am Schicksal seiner Frau, die nach Australien verschifft wurde, weil sie eine Bürste (!) gestohlen hatte. Dies zeigt auf, dass die Kolonialisten nicht alle von Schwerverbrechern abstammen, sondern oft wegen geringer Delikte in die Verbannung geschickt wurden. In den Rocks sehen wir am Argyle Cut bzw. den Argyle Stairs die harte Arbeit der Sträflinge, da heute noch die Spuren der Meißelschläge sichtbar sind. In den Hyde Park Barracks wurden die Gefangenen untergebracht (je nach Zeit und Wetter besuchen wir auch das Innere); hier wird die Besonderheit der australischen Kolonie dargestellt, dass die Sicherungsmaßnahmen recht gering waren, da die ungastliche Natur Australiens ein Überleben der Europäer, die nicht das Wissen der Aboriginals hatten, nicht ermöglichte.
Der Aufbau der Kolonie
The Mint, Parliament House (= Old Hospital), St. James‘ und Nurseswalk zeigen die (neben Cadman’s Cottage) die ältesten Gebäude Sydneys und führen uns in die Zeit der Anfänge der Kolonie zurück, nachdem die hungernden First Fleet-Passagiere es nach Ankunft der Second Fleet geschafft hatten, ihr Überleben zu sichern. Auch der Observatory Hill, dessen Sternwarte etwas neueren Datums ist, verweist auf die Geschichte, da er seit Anfang der Kolonie als Observationshügel diente.
Die Emanzipation der Kolonie
Das Sydney Hospital mit seiner spannenden Baugeschichte, die ihm den Namen „Rumhospital“ einbrachte, zeigt die beginnende Emanzipation der Kolonie vom Mutterland unter Governor Macquarie mit der Problematik der Schaffung von eigenen Währungen. Im Gegensatz dazu zeigen das Gouvernement House und Sydney Conservatorium (ehem. Marstall) den Einfluss der Krone, wie auch die Statuen von Queen Victoria (Macquarie Street, George Street) und Prince Albert (Macquarie Street). Am Standbild von Governor Bly wird thematisiert, dass er von den Kolonialisten selbst abgesetzt wurde.
(Bedeutungs-)Wachstum und Eigenständigkeit
Der Martin Place als ein finanzielles Zentrum Australiens; die repräsentativen Bauten St. Andrews‘, des Rathauses und Queen Victoria Buildings zeigen die wachsende Bedeutung und das Selbstbewusstsein Australiens, vor allem auch im Zuge des wirtschaftlichen Wachstums, nicht zuletzt durch den Fund von Bodenschätzen. Am Martin Place finden wir mit dem Zenotaph ein Zeugnis des Weltkriegsgedenkens für das ANZAC, im größeren Maßstab natürlich im ANZAC Memorial. Die dort reflektierten Ereignisse sind das Schlüsselerlebnis der 1901 geschaffenen Nation, aus der sie ihr Zusammengehörigkeitsgefühl zog. Mit den neueren Bauten (auch dem vor 2000 erneuerten Bereich im Darling Harbour), der Erinnerung an die olympischen Spiele von 2000 und der Übersicht über die (fast) Fünfmillionenstadt vom Sydney Tower aus wird die globale Bedeutung von Australien deutlich als einem der G20-Staaten, der (das sehen wir z.B. beim Spaziergang durch Chinatown) selbst ein beliebtes Zuwanderungsland ist. Am Brief Queen Elizabeths, den wir im Queen Victoria Building besichtigen, von dem man annimmt, dass er die Loslösung des Commonwealth of Australia von der Krone enthält, wird thematisiert, dass die Bindung an das Vereinigte Königsreich von vielen mittlerweile kritisch gesehen wird. Dennoch ist mit dem Blick auf die Menschen auf der Straße und der architektonischen Gestaltung der Hauptstadt von New South Wales stets klar, dass sie ein Stück Europa am anderen Ende der Welt ist.
Individueller Schüleraustausch / individuelle Auslandsaufenthalte:
In den Jahrgangsstufen 9 und EF (perspektivisch 10 und 11) werden Schüler/innen ermuntert, an verschiedenen Austauschprogrammen teilzunehmen, z.B. am Programm Voltaire oder Brigitte Sauzay. Für eine individuelle Kontaktaufnahme, abseits der existierenden schulischen Partnerschaften (s.o.) – informiert das ERΛSMUS Gymnasium regelmäßig über die Anschriften von gemeinnützigen Organisationen sowie die Daten ihrer Austauschprogramme – z.B. in Form von Aushängen oder einer zentralen Informationsveranstaltung. So informieren alle zwei Jahre die gemeinnützigen Organisationen des Dachverbandes Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch AJA (z.B. AFS Interkulturelle Begegnungen; Youth for Understanding; Experiment e.V.; Open Door International e.V.; Rotary Jugenddienst Deutschland e.V.) interessierte Eltern und Schüler der Stufen 7-12 über Möglichkeiten zu Auslandsaufenthalten. Auf Wunsch können Kontakte zu Schülerinnen und Schülern hergestellt werden, die bereits an einem Austauschprogramm teilgenommen haben und gern über ihre Erfahrungen berichten.
Zudem informiert auch die Jugendbildungsmesse (JUBI), auf die stets aufmerksam gemacht wird, über die Fülle der individuellen Austauschmöglichkeiten mit dem (europäischen) Ausland.
Erasmus-Gymnasium Grevenbroich