Soziales Engagement

Soziales Engagement

 Aktion Tagwerk

Seit vielen Jahren ist Aktion Tagwerk fester Bestandteil des Schullebens am Erasmus-Gymnasium. Unter dem Motto „Aktion Tagwerk – dein Tag für Afrika“ nehmen die Schülerinnen und Schüler der Stufen 5 und 7 einmal jährlich an dem bundesweit stattfindenden Aktionstag teil, der von der Organisation Aktion Tagwerk e.V. in Zusammenarbeit mit Human Help Network e.V. ausgerichtet wird.


Anstatt wie gewohnt die Schule zu besuchen, gehen die Schülerinnen und Schüler an diesem Tag einer Tätigkeit nach, die sie sich im Vorfeld eigenständig in Betrieben oder im privaten Umfeld gesucht haben. Alternativ steht es ihnen frei, im Klassenverband kreative Aktionen, wie die Organisation von Konzerten oder den Verkauf von Kuchen, zu organisieren. Der Verdienst bzw. die Einnahmen des Tages werden im Anschluss gespendet: Ein Teil fließt in von Aktion Tagwerk e.V. geförderte Bildungsprojekte in Uganda, Ruanda, der Elfenbeinküste, Burkina Faso und Guinea sowie in ein Schutzprogramm für unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Deutschland. Die andere Hälfte kommt der Aktionsgemeinschaft Viersen West-Afrika e.V. (www.awa-viersen.de) zu, die Menschen in Togo und Benin unterstützen.


Inhaltlich wird Aktion Tagwerk durch den Politikunterricht vorbereitet, in dem sich die Stufen 5 und 7 mit den Lebens- und Ausbildungsbedingungen von Gleichaltrigen in den Projektländern auseinandersetzen. Weiterhin geht dem Aktionstag ein Besuch des Infomobils von Aktion Tagwerk voraus, bei dem die Schülerinnen und Schüler in einer interaktiven Präsentation die durch ihr Engagement unterstützten Projekte kennenlernen und im „Afrika-Parcours“ ihr Wissen über den afrikanischen Kontinent spielerisch vertiefen können.


Ziel ist es, durch den Aktionstag und die inhaltliche Vorbereitung das nachhaltige Interesse für die Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen in den afrikanischen Projektländern zu wecken, Hintergrundwissen über den afrikanischen Kontinent zu vermitteln und soziales Engagement zu fördern. Damit ist Aktion Tagwerk ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lernens am Erasmus-Gymnasium.


Frau Maslo

Informationen zum Aktionstag 2020: 

Zum NGZ Online Artikel

SV-Hilfsprojekt für Togo „ Schüler helfen Schülern“ / Aktion Tagwerk

Im September 2008 hat die Schülervertretung des Erasmus-Gymnasiums beschlossen, ein Hilfsprojekt für Schülerinnen und Schüler in Westafrika durchzuführen. Die Idee entstand durch einen Kontakt mit der Aktionsgemeinschaft Viersen West-Afrika e.V. (kurz AWA genannt, www.awa-viersen.de)

 

Das Konzept dieser Hilfsorganisation überzeugte die Schülervertretung:

Die AWA unterstützt Menschen in Togo und Benin. Seit über 30 Jahren ist der Verein bemüht „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu leisten. Voraussetzung dafür ist, dass vor allem den jungen Menschen Bildung und Ausbildung ermöglicht wird. In Togo und Benin zahlen Eltern für ihr Kind Schulgeld. Auch ist Schulkleidung an allen Schulen Pflicht. Die meisten Eltern können das Schulgeld nicht aufbringen und schon gar keine Schulkleidung bezahlen. Dringend benötigt werden zudem Schulbücher, Schulmaterial und Schultaschen. Die meisten Kinder, die das Glück haben, die Schule besuchen zu können, kommen mit einem Stift und etwas Papier in der Hand in die Schule.

 

Im Gespräch mit der Vorsitzendes des Vereins, Frau Marina Hammes, wurde uns mitgeteilt, dass der Bedarf an Tornistern und Schultaschen (Grundschulen) sowie auch an Rucksäcken (Weiterführende Schulen) sehr groß ist.

So kam die Schülervertretung auf die Idee, dass dieses Projekt von unserer Seite tatkräftig unterstützt werden könnte, indem wir eine große Schulranzen-Sammelaktion planten und die Spenden mit dem nächsten Hilfscontainer Mitte Dezember 2008 nach Togo und Benin senden konnten.

 

Die Schulranzen konnten im November 2008 in einer groß angelegten Sammelaktion im Eingangsbereich der Schule abgegeben werden. Wir, die Schülervertretung, staunten nicht schlecht, als im Laufe des Tages durch Eltern, Schülerinnen und Schüler ein gewaltiger Berg an Tornistern, Rucksäcken und Schulmaterialien entstand. In mehreren Wagenladungen wurden die Hilfsgüter der AWA gebracht, deren Mitglieder ebenfalls erstaunt über die Spendenfreudigkeit der Schulgemeinschaft des Erasmus-Gymnasiums waren. 

Einerseits wurde die Aktion von der örtlichen Presse positiv begleitet - was aber die Schule und die SV besonders freute: nachdem der Container in Togo angekommen und die Materialien verteilt waren, erhielten wir einen Dankesschreiben von der AWA mit einem beeindruckendem Foto, welches uns über den Verbleib unserer Sammlung Auskunft gab.

Durch diese Rückmeldung motiviert, dachte die SV über weitere Unterstützungsmöglichkeiten nach. Auf der jährlichen SV-Fahrt war dann eine neue Idee geboren. In Kenntnis davon, dass viele Schülerinnen und Schüler in Togo in großen Klasse sitzen (teilweise bis zu 70 Schülerinnen u. Schüler) und dadurch auch einige nicht immer ihren Jahrgangsstufenabschluss erreichen, überlegte sich die Schülervertretung eine besondere Form der „Hilfe zur Selbsthilfe“: Wie wäre es, für eine bestimmte Schule einen Lehrer zu organisieren, um wenigstens an einem Ort ein wenig Abhilfe zu schaffen und einen Menschen zu unter-stützen, der für die Bildung in diesem Land eintritt. Da das Jahresgehalt einer Lehrkraft ca. 700 Euro beträgt, sah die SV die Chance, diesen Betrag durch Aktionen an der Schule aufzutreiben. Die SV gründete eine Lehrerpatenschaft!

In den ersten zwei Jahren wurde das Geld durch unser alljährliches Weihnachtskonzert aufgebracht. Im dritten Jahr sorgte ein Flohmarktstand (von Eltern und Schülern) auf unserem Sommerfest für die nächste Finanzierung. Die Lehrerpatenschaft wurde mit jährlichen Weihnachtspaketen, die Schulmaterialien enthielten, und einem Briefkontakt zu „unserem“ Lehrer intensiviert.

 

Im Jahr 2013 erhielten wir dann die Information, dass unser Patenlehrer aufgrund unseres Engagements eine feste Anstellung erhalten hatte. Darüber waren wir natürlich sehr erfreut, dachten aber schon über weitere Aktionen nach. Über die AWA wurde ein Kontakt zu einem Gymnasium in Lomé hergestellt. Das Lycée Nyékonakpoé liegt in unmittelbarer Nähe zum Hauptstandort der AWA in Lomé. Es ist eine städtische Schule, in der nach französischen Schulmodell im Gymnasium nur die Oberstufe (Stufen 11,12,13) beschult wird.

Insgesamt hat das Gymnasium ca. 850 Schülerinnen und Schüler. Es gibt über alle Stufen verteilt insgesamt 4 Deutschklassen. Auch hier sieht es wie in vielen anderen Schulen ähnlich aus. Das bedeutet, es gibt nicht genügend Lehrer für die Kurse, es fehlt in allen Bereichen an Schulmaterial, insbesondere Fachbücher.

 

Also ging das Togo-Projekt weiter. Ein sehr herzlicher Austausch via E-Mailkontakt zu Herrn Dossa Kodjo, dem dortigen Deutschlehrer, erleichterte die Kontaktaufnahme. Darüber konnte unmittelbar geklärt werden, welche Hilfsgüter das Gymnasium am nötigsten braucht. In den letzten beiden Jahren wurde die Schule durch das Erasmus-Gymnasium und die AWA mit zahlreichen Materialien unterstützt. Mikroskope, Nähmaschinen, Computer, CD-Player, Schulmaterialien, Geld für Bücher etc. trugen dazu bei, den Unterricht für Schüler- und Lehrerschaft deutlich zu verbessern.

 

Seit 2013 pflegen wir den Kontakt zu diesem Gymnasium in Lomé und wollen, wenn möglich, auch in diesem Jahr wieder Material- und Geldspenden sammeln, um ein schönes Paket für Togo zu packen. (siehe Information Schulranzenaktion am 22.09.2020)

Spendengelder wurden in den vergangenen Jahren zum Beispiel durch den Kaffee- und Kuchenverkauf am Elternsprechtag gesammelt. Und ein jährlicher Geldbetrag aus dem SV-Konto konnte der Schule übergeben werden, damit vor allem Lehrbücher angeschafft werden können. Im Jahr 2017 worden von unseren Spenden 3 Waschbecken im Lycée Nyékonakpoé installiert, vorher gab es nur eines für alle 850 Schüler. 2018 reichte das gespendete Geld , um zwei Beamer für die Schule zu erwerben.

 

Das Projekt wird an ausgewählten Veranstaltungen durch die SV immer wieder präsentiert. Die Schulgemeinschaft hat viel Freude an dieser Form der Unterstützung, da doch oft mit geringen Mitteln (ausrangierte Schultaschen, Schulmaterialien etc; sowie einem verhältnismäßig kleinem Betrag) an einer anderen Stelle geholfen werden kann.

 

Durch die Kooperation mit der AWA  erhalten wir immer wieder ein Feedback (Fotos, Briefe, sogar kleine Geschenke) und erfahren etwas über das schwierige Leben in Togo und die dortigen Ausbildungsverhältnisse. Zudem wissen wir, dass jeder gesammelte „Bleistift“ auch tatsächlich ankommt.

 

Um die Unterstützung auch in diesen schwierigen Zeiten zu erhöhen und den Schülerinnen und Schülern eine bessere Ausbildung zu gewährleisten, soll das Togo-Projekt mit der Aktion Tagwerk – Ein Tag für Afrika verbunden werden. Damit können wir unsere Schulmaterialspenden mit einer etwas höheren Geldspende verbinden. Manchmal reicht dieser Betrag, um an Schulen im Landesinneren eine kleine Sanitäranlage zu errichten, denn dies ist eher eine Seltenheit.

Wir bedanken uns bei allen, die uns tatkräftig unterstützten und unterstützen werden.


Frau Wichelhaus

Das Hilfsprojekt in Eritrea

Die Schulgemeinschaft des ERΛSMUS Gymnasiums unterstützt seit 20 Jahren den Aufbau der Grundschule Ghahtelai. Ghahtelai liegt in einer der ärmsten Provinzen Eritreas. Eritrea hat sich von Äthiopien abgespalten und ist seit dem 24.5.1993 unabhängig. Es gilt als eines der ärmsten Länder der Welt. Das jährliche Bruttonationaleinkommen pro Kopf beläuft sich auf ca. 300 US- Dollar. Eritreas Einwohnerzahl beträgt ca. 5 Mio. Nach Auskunft des Weltkinderhilfswerks UNICEF werden rund 1 Mio. Menschen durch Nahrungsmittelhilfen unterstützt. Politisch ist Eritrea als restriktive Präsidialrepublik einzustufen und ist insofern nicht mit unseren Demokratievorstellungen zu vergleichen. Eine republikanische Verfassung ist auf dem Weg, lässt aber leider noch auf sich warten. Wie uns der Förderverein Ghahtelai versichert, wird die Grundschule Ghahtelai aus dem politischen Umfeld herausgehalten und kann sich weitgehend autonom entfalten.

 

Der Schulaufbau startete 1992/93 mit den ersten Spendengeldern. Damals waren es 74 Kinder, davon 19 Mädchen, die in zwei Jahrgängen unterrichtet wurden. Heute sind es 702 Schüler - 283 Schülerinnen und 419 Schüler -, die in 12 Jahrgängen unterrichtet werden. Inzwischen umfasst die Schule 9 Klassenräume und sogar einen Computerraum mit 28 Arbeitsplätzen wenngleich der Zugang zum Internet jedoch noch fehlt. Im Jahr 2011 beendeten 33 Schüler erfolgreich die Schulausbildung. Davon besuchen fünf die Technische Schule in der Hauptstadt Asmara. Daran kann gezeigt werden, wie bedeutsam die Nachhaltigkeit einer Bildungsförderung sein muss und welchen Beitrag Bildung für die Entwicklung eines Landes bieten kann. Die Schule genießt in der Gemeinde eine hohe Anerkennung und bei den Eltern einen hohen Stellenwert. Auch den Erwachsenen bietet sie Alphabetisierungsmöglichkeiten an. Besonders wichtig für Eritrea ist die Chance der Mädchen gebildet zu werden. Ihnen droht ansonsten eine frühe Verheiratung mit bereits 13 Jahren und lebenslange Abhängigkeit. „Trotz aller Schwierigkeiten geht es in Ghahtelai von Jahr zu Jahr voran; auch dank der kontinuierlichen Unterstützung des ERΛSMUS-Gymnasiums ist hier eine Schule entstanden, die vielen Kindern und vor allem auch den Mädchen, die noch nie zuvor eine Chance dazu hatten, wirklich Aussichten auf eine viel bessere Zukunft bietet und es ist ergreifend zu sehen, wie sie diese Chance nutzen.“ (Dankschreiben des Fördervereins Grundschule Ghahtelai, Dez. 2012).

 

Ohne fremde Unterstützung wäre die kontinuierliche Entwicklung der Schule in Ghahtelai nicht möglich gewesen. Die Schülervertretung des ERΛSMUS-Gymnasiums erwirtschaftet jährlich an den beiden Elternsprechtagen durch den Verkauf von Kaffee und Kuchen einen nicht unerheblichen Betrag, den sie der Grundschule in Eritrea spendet. Eine weitere jährliche Spende wird durch die Teilnahme unserer Schule an der Aktion Tagwerk „erarbeitet“. Seit 10 Jahren arbeiten Schüler unserer Schule an dem Aktionstag für Bildungsprojekte in Afrika (s. Link). Die Hälfte des Erlöses wird für unser konkretes Schulprojekt in Ghahtelai verwendet. Der persönliche Kontakt von Eltern, Lehrern und Schülern zum „Förderverein Grundschule Ghahtelai“ in der Vergangenheit und Gegenwart überzeugt uns vom Sinn und Nutzen der Unterstützung des Schulprojekts in Ghahtelai. Der Förderverein unterrichtet unsere Schule jährlich vom weiteren Aufbau der Schule. So soll im Jahr 2013 mit dem Bau eines Raums für Versuchsanordnungen begonnen werden.

 

Kontaktadresse: info@ghahtelai.com

 

Eure ERΛSMUS-SV

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