Religionsfahrt

Tage der religiösen Orientierung

Keine Schulbank und keine Noten - Was sind TrO?


Früher hießen sie Besinnungstage. Die Tage religiöser Orientierung sind ein schulpastorales Angebot an Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 10. Sie finden während der Schulzeit außerhalb von Schule und Unterricht im St. Georg Haus (Wegberg) statt und dauern drei Tage.


Die TrO bieten Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit Fragen der eigenen Lebensorientierung und Sinnsuche auseinander zu setzen. Dabei besteht die Möglichkeit eines offenen Nachdenkens über persönliche und religiöse Themen.

Wenn sich die Jugendlichen mit ihren Fragen nach Sinn und Orientierung auseinandersetzen, berühren sie die religiöse Dimension des Lebens. Es ist uns als Fachschaft ein Anliegen, dabei auch eine Lebensgestaltung aus dem christlichen Glauben ins Gespräch zu bringen.

Insgesamt gestaltet sich die Arbeit vielfältig in der Spannweite von kognitiven, kreativen und erlebnisorientierten Methoden, die den Zugang zum Thema und dessen Bearbeitung erleichtern sollen.

Die TrO sind eine Schulveranstaltung. Deshalb übernehmen die Lehrer und Lehrerinnen des Erasmus Gymnasiums auch die Planung und Organisation. Sie sorgen für die Information innerhalb der Schule (Schulleitung, Lehrerkollegium) und der Eltern, sie organisieren das Tagungshaus in Wegberg ebenso die An- und Abreise und kümmern sich um die Gesamtfinanzierung. 


Fachlich und inhaltlich durchgeführt werden die TrO in der Regel von einem Referenten-Team. Sie sind für die inhaltliche Gestaltung und Durchführung verantwortlich und bringen die entsprechenden Kompetenzen mit.

Welche Ziele haben Tage der religiösen Orientierung?


Die Intention von Tagen der religiösen Orientierung, einen Beitrag zu leisten, dass das Leben der Schüler und Schülerinnen gelingt, lässt sich auf folgende Zielbereiche hin konkretisieren:


  • Persönlichkeit entfalten
  • Gemeinschaft in der Gruppe / Klasse erleben und mitgestalten
  • Glaubensorientierung


Persönlichkeit entfalten

Tage der religiösen Orientierung sollen einen Beitrag dazu leisten, dass junge Menschen ihre Persönlichkeit ganzheitlich auf der Grundlage des Evangeliums entfalten. Gespräche, meditative Übungen, Übungen zur Körperwahrnehmung, kreative oder erlebnispädagogisch orientierte Angebote und Spiele ermöglichen neue Erfahrungen mit sich selber und helfen, auch kaum oder noch nicht wahrgenommene Möglichkeiten zu entdecken oder wenig entwickelte Fähigkeiten zu vertiefen. Sie geben den Schülerinnen und Schülern Anstöße, ihre Lebenserfahrungen und ihre Fragen zu bedenken (Beziehungen, Sexualität, Tod, gesellschaftliche Probleme wie Gewalt ...) und Impulse für neue Perspektiven und Orientierungen. In einer Zeit, in der junge Menschen immer mehr zu den Architekten ihrer eigenen Biografie werden, sind Tage der Orientierung eine Hilfe bei der Identitätsfindung.


Gemeinschaft in der Gruppe / Klasse erleben und mitgestalten

Die Tage der religiösen Orientierung fördern die Gemeinschaft untereinander und tragen zu einer Verbesserung des sozialen Verhaltens bei. Sie helfen, die einzelnen Mitschüler und -schülerinnen (und damit auch sich selber) neu und differenzierter wahrzunehmen, und in der Gruppe das Vertrauen aufzubauen, das es ermöglicht, miteinander über persönliche Dinge ins Gespräch zu kommen.

Die Schülerinnen und Schüler bekommen Hilfen, eigene Bedürfnisse und Interessen wahrzunehmen, sie in die Gruppe einzubringen, sie miteinander abzustimmen und nach Möglichkeiten der Verwirklichung zu suchen.

Wenn die Tage der religiösen Orientierung mit dem Religionskurs stattfinden, erleben die Schüler und Schülerinnen ihren Kurs als ein Netz von Beziehungen, in dem es möglich ist, Solidarität und Gemeinschaft zu erfahren, Verschiedenheiten zu respektieren und Wege der Konfliktbearbeitung zu finden.


Glaubensorientierung

Die Fragen der Schülerinnen und Schüler nach den eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten, der Suche nach der eigenen, unverwechselbaren Identität und der Sehnsucht nach Angenommen-Sein und der Anerkennung weisen nach unserer Überzeugung als Christen über die unmittelbar wahrnehmbare Wirklichkeit hinaus. Sie sind im letzten die Sehnsucht nach Gott. Bei den Tagen der religiösen Orientierung stehen zunächst die Fragen und Bedürfnisse der Schüler und Schülerinnen im Mittelpunkt. Wir orientieren uns damit an der Praxis Jesu, der sich für die Menschen interessiert, mit ihnen mitgeht und Fragen stellt.

Dass die Schülerinnen und Schüler Verständnis und Annahme erfahren, dass sie in ihren Fragen ernst genommen werden, ist eine „stille, aber sehr kraftvolle und wirksame Verkündigung der Frohbotschaft. In diesem Klima des wachsenden Vertrauens unter den Schülern und Schülerinnen, aber auch zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entsteht immer wieder der Raum, in dem Fragen nach der Lebensorientierung und nach dem Glauben auftauchen.

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